Die Haushaltslüge oder was leisten Windräder wirklich


Vielleicht haben Sie schon davon gehört, dass Neuwagen wesentlich mehr Sprit verbrauchen als in den Prospekten angegeben ist. Falls Sie beabsichten sich eines neues Auto zu kaufen, ist also Skepsis geboten bei den Angaben von Beinzinverbrauch und CO2-Ausstoß. Die Autohersteller halten sich natürlich an vorgegebene Messverfahren und somit kann man solch falsche Werte nicht als Lügen bezeichnen. Eine offensichtliche Täuschung ist es mit Sicherheit.

Die Welt: Neuwagen schlucken 25 Prozent mehr als angegeben.

Auch bei Windrädern wird der technische Laie beim Leistungsvermögen getäuscht. Zum Beispiel findet man solche Beschreibungen: "Mit einer installierten Leistung von 288 MW wird der Windpark nach seiner Inbetriebnahme im Jahr 2015 sauberen Naturstrom für rund 300.000 Haushalte zur Verfügung stellen" oder "Die Anlagen erzeugen zusammen pro Jahr 13,5 Mio. kWh Windstrom, genug für etwa 4.500 Haushalte". Beide Aussagen sind mehr oder weniger falsch und unvollständig. Eine Leistung von "288 MW" bedeutet etwas anderes als der Begriff "13,5 Mio. kWh" und Haushalt ist nicht gleich Haushalt. Lesen Sie hier:

energie-umwelt.ch : 'Watt' und 'Kilowattstunde' – nicht verwechseln

Wikipedia : Stromverbrauch in Privathaushalten

Ziel dieser bildhaften Vergleiche ist es zu zeigen, wie viel Strom ein Windrad produzieren kann und wie groß der Nutzen ist. Mehr nicht! Die Menge an Energie (gemessen in kWh), die ein Windrad während eines Tages liefern kann, ist nicht nur von der Leistungsfähigkeit (gemessen in MW) des eingebauten Generators abhängig, sondern auch davon, wie stark und wie lange der Wind geblasen hat. Das können 4.500 Haushalte sein, aber auch nur 450. Ein einzelnes Windrad zu betrachten, macht also keinen Sinn. Schauen wir uns daher die Statistiken von ganz Deutschland an.

Aktuell beträgt der Anteil der Erneuerbaren Energien 22% (Quelle Verivox). Die Stromproduktion von Windrädern betrug im Jahr 2012 46 Milliarden kWh und deckt somit 7,3% des deutschen Verbrauches. Den Strom lieferten 23.030 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 31.308 MW (Quelle Bundesverband WindEnergie).

Was bedeuten diese Zahlen ?

1. Wenn 23.030 Anlagen nur 7,3% des deutschen Verbrauches liefern, bräuchten wir 315.479 Windräder um 100% zu erreichen. Da Deutschland nur eine Größe von 357.121 km² hat, müßte auf jedem Quadratkilometer ein Windrad stehen. Also für Pinzberg wären das 13, Effeltrich 12 und für Poxdorf 5 Windräder. Der Landkreis Forchheim würde 643 Windräder (Quelle Wikipedia) brauchen.

2. Diese 23.030 Anlagen haben eine Gesamtleistung von 31.308 MW.
Pro Tag könnten sie 31.308 * 24 MWh erzeugen.
Im Jahr wären es    31.308 * 24 * 365 MWh.
Das sind 274.258.080 MWh (Megawattstunden). Damit man diese Zahl vergleichen kann, muß man zunächst die Einheiten umrechnen.

1.000 MWh (Megawattstunden) sind 1 Milliarde Wattstunden.
1.000.000 MWh (Megawattstunden) sind 1 Milliarde KiloWattstunden (kWh)

274.258.080 MWh sind also rund 274 Milliarden kWh, die die 23.030 Windräder theoretisch erzeugen könnten. Stellt man nun den realen Wert der Stromproduktion von 46 Milliarden kWh dagegen, sind das aber nur 17% oder 1/6 der installierten Leistung !!!

Zusammenfassung

Wenn wir die Energiewende so umsetzen, wie manche Parteien es fordern, würde es ungefähr so (Bild) aussehen. Und lassen Sie sich nicht von der reinen Generatorleistung der Windräder täuschen. Die reale Stromproduktion ist nur 1/6 davon!